Die Wiederansiedlung der Biber an der Prims bei Krettnich

Im Dezember 1994 kehrten nach 150 Jahren Abwesenheit die Biber ins Saarland zurück. Zu verdanken ist dies engagierten NABU-Mitgliedern.

Zuvor hatte Dr. Norbert Fritsch, Leiter der NABU Saar-Biber AG in einer wissenschaftlichen Studie für das Umweltministerium geprüft, ob und wo im Saarland Biber wieder angesiedelt werden können. Im Oktober 1998 rief mich Dr. Fritsch an und erzählte mir, dass Biber an der Prims bei Krettnich angesiedelt werden sollen. Seiner Bitte, eine Biberburg zu bauen kamen wir gerne nach, obwohl wir die Art nur aus dem Fernsehen kannten. Nach einem Termin in Krettnich war der Standort schnell gefunden und innerhalb 3 Wochen war die Burg bezugsfertig. Am 15.11.1998 zog dann ein Biberpaar aus Steckby ein. Ein weiteres Paar wurde ca. 500 m unterhalb in eine andere Burg ausgesetzt.

Der Biber ist eine der ältesten heute lebenden Säugetierarten. Ausgewachsen ist der Elbebiber mit einem Gewicht von ca. 35 kg und einer Körperlänge bis zu 1,40 m das größte Nagetier Europas. Der platte Ruderschwanz wird Kelle genannt, sie ist geschuppt und wird 40 cm lang. Zum Nahrungsangebot gehören über 60 Gehölz- und 140 Pflanzenarten. Die Paarungszeit ist im Januar und Februar. Die Tragzeit ist 105 Tage, die Jungen kommen im Mai behaart zur Welt. Nach ca. 1,5 bis 2 Jahren gehen die Jungen auf Wanderschaft.

Der Biber ist einer der wenigen Tierarten, die ihren Lebensraum durch die Anlage von Dämmen aktiv gestalten. Hierzu verwendet er als Baumaterial Zweige, Äste, Wasserpflanzen und Schlamm. Durch den Dammbau kann er sich neue Lebensräume erschließen bzw. den Wasserstand so regulieren, dass der Eingang zur Biberburg immer unter Wasser liegt. Im Sommer ernährt der Biber sich hauptsächlich von Gras und Pflanzen und im Winter ist er auf Baumrinde angewiesen. Er ist ein reiner Vegetarier. Bei einem guten Nahrungsangebot ist ein Revier 500 bis 600 Meter, normal ist 1 bis 3 Kilometer. Revierbegrenzungen werden mit dem so genannten "Bibergeil" (Duftsignal) am Rande eines Gewässers gesetzt.

Die Vorgeschichte

15.11.98: Transport der Biber von Steckby nach Krettnich

Steckby 4.00 Uhr morgens

Peter Ibe untersucht und markiert die Biber. Anschließend kommen sie in die Transportkisten.

Krettnich 20.00 Uhr abends

Uli Heintz und Heinz Schorr bauten mit uns eine Notburg. Mittags meldete Norbert Fritsch aus Steckby, dass 2 weitere Biber für die Ürims bei Krettnich vorgesehen sind

Krettnich 22.00 Uhr abends

Ausladen der Biber an der Prims

Das war der größte Tag unserer Vereinsgeschichte